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Das Belichtungsdreieck

Einleitung

Grundsätzlich geht es darum, wie hell euer fertiges Bild werden soll.

Zur besseren Verständnis nochmal kurz die 3 Ecken des Dreiecks erklärt.

Blende bzw. wie groß die Objektivöffnung ist

Vereinfacht gesagt: je größer euer Objekt den Blendenverschluß öffnen kann, desto mehr Licht kann auf den Sensor/Film kommen.

Zusätzlich wird aber auch die räumliche Tiefe des "scharfen Bereichs" mit zunehmend größere Öffnung kleiner.
Je kleiner die Öffnung, des größer der Bereich der sichtbaren Schärfe (bis zu gewissen Grenzen). Mehr dazu in einem kompletten Artikel.

Ein großer Entscheidungspunkt ob man nun die Blende aufreißen will oder nicht hängt vom Motiv ab.
Landschaftsbilder sollen einen großen Tiefenbereich scharf haben, also Blende zu (große F-Zahl), Portraits sehen oft schöner aus, wenn der
Hintergrund unscharf ist, also Blende auf (kleine F-Zahl).

Belichtungszeit bzw. wie lange lasse ich Licht rein

Auch hier vereinfacht: Der Sensor/Film bekommt einfach mehr Licht (Photonen) ab, je länger man die Klappe öffnet.
Auch hier gibt es je nach Motiv Grenzen. Schnelle Objekte (z.B. Fahrzeuge), aber auch sich bewegende Objekte (Personen, Bäume, etc) werden ab einer
gewissen Belichtungszeit unscharf. Gebäude mit Stativ fotografiert lassen sich problemlos Minutenlang belichten, die Straßenbahn wird vermutlich bei länger als 1/100s unscharf.

 

ISO bzw wie empfindlich ist mein Sensor/Film

Früher hatte man sich einen chemischen Film gekauft, da war die Lichtempfindlichkeit durch die Herstellung bedingt. Bei Digitalkameras wurde diese Empfindlichkeitseinheit übernommen.
Allerdings passiert dies nun in der Elektronik und kann von Bild zu Bild variieren.
Je empfindlicher der Film bzw. die Einstellung, desto heller wird das Bild, aber leider bekommt man nun rauschen rein. Mehr Details dazu in einem eigen Artikel.

 

Das Dreieck

Die obigen drei Punkte Blende, Belichtungszeit und ISO ergeben das angesprochene Dreieck.

Belichtungsdreick

 

Wenn man nun die Kamera in dem Voll-Auto-Modus stellt wird sie diesen Punkt automatisch bestimmen.

Wie genau hängt von der Kamera ab und in welchem Modus diese ist.
Sie wird dann eine oder mehre Einstellung priorisieren und die anderen anpassen.

Aber: Voll-Automatik-Modi sind doof. Wir wollen mehr mehr Einfluss.

Halb-Automatiken

Hier entscheiden wir ein oder besser 2 der obigen Werte und lassen die Kamera den dritten Wert bestimmen.

Je nach Kamera werde die Modi anders genannt, häufig aber Blenden- oder Zeitautomatik, Aperture-Priority (Blendenvorgabe) oder Time-Priority (Zeitvorgabe).

 

Welchen Modus für welche Situation?

Hier mal ein paar Beispiele, wann welcher Modus Sinn macht:

  • Landschaftsaufnahmen: Hier möchte man einen großen Bereich im Fokus haben, d.h. Blende eher zu. Also soll die Kamera die Zeit berechnen.
    Foto Skyline
    Info: 10 Sek, Stativ, F/22, ISO 100
  • Actionfotografie: Hier möchte man den Moment einfrieren: Also Zeit Vorgabe, z.B. 1/500s, die Kamera soll entscheiden wie weit die Blende aufgeht
    Auto mir Qualm durch Burnout
    Info: 1/500 Sek F/4,7 ISO 100
  • Portraitfoto: Hier soll die Person scharf sein und der Hintergrund unscharf. Also Blendenvorgabe: Komplett offen (f/1,8 oder was auch immer das Objektiv kann), Kamera errechnet Belichtungszeit
    Biene in Kirschbaumblüte
    Info: 1/160 Sek, F/6,3 (mit Makro-Linsen), ISO 200

Praktischer Einsatz

Wie hilft mir nun das Dreieck?

Wir machen mal ein Beispiel:

Ich will meinen Hund, meine Katze oder meinen Wellensittich fotografieren.
Leider sind die nicht so gut dressiert, wirklich lange still zu sitzen, so dass die Bilder immer verwaschen sind.
Also muss ich mit der Belichtungszeit runter gehen, dadurch wird das Bild dunkler. Ich muss nun mit einem der beiden anderen Werte in Richtung heller gehen.
Das kann die Blende sein oder ISO. Ist die Blende schon so gut es geht offen (oder meine Schärfentiefe wird zu klein), muss ich an den ISO Werten schrauben und mehr rauschen akzeptieren.


Nächstes Beispiel:

Ich möchte ein Landschaftsfoto im kompletten manuellen Modus machen, weil die Automatik nicht mein gewünschtes Ergebnis bringt. Mit meinen aktuellen Einstellungen wird das Bild zu hell.
Nun schaue ich nach: Dunkler bedeutet: Belichtungszeit kürzer oder ISO runter. ISO ist hoffentlich schon auf Minimum, also brauche ich eine kürze Belichtungszeit.

 

Finales Beispiel:

Ich will bei schlechterem Licht eine Gebäude fotografieren. Also bleibt mir: Lange Belichtung, Blende auf oder ISO hoch.
Wenn ich die Blende öffne, wird nicht mehr das komplette Gebäude scharf, hab ich aber kein Stativ dabei, kann also nicht länger als 1/60 belichten, sonst verwackelt es. 
Also bleibt nur ISO hoch.

 

Zum Glück gibt's da noch diese F-Stops und wie damit und dem Dreieck einfach bestimmte Gestaltungs-Optimierungen machen kann, wird im nächsten Artikel F-Stops erklärt.

 

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